Wo finden Eltern Hilfe, Verweis auf Sternenkindervereine

Eltern von Sternenkindern – Hilfe finden und der Trauer Raum geben

Eltern, die ein Kind verlieren, befinden sich in einer psychischen Ausnahmesituation. Die gesamte Aufmerksamkeit ist auf den Tod des ungeborenen bzw. gerade erst geborenen Lebens fixiert. Ehrenamtliche und bezahlte Fachkräfte begleiten Elternpaare durch diese schwierige Lebensphase. Vereine und Stiftungen haben sich mit dem Ziel zusammengeschlossen, den trauernden Vätern, Müttern und Angehörigen in der schwierigen Zeit beizustehen und es ihnen zu erleichtern, Abschied zu nehmen. Wichtige Ansprechpersonen sind Hebammen, das Personal von Krankenhäusern, Kliniken und Kinderhospizen sowie externe Psychologen.

Sternenkinder – Vereine helfen, mit dem Verlust umzugehen

Sternenkinder sind Neugeborene, die während der Schwangerschaft sowie kurz vor oder nach dem berechneten Geburtstermin sterben. Unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt im Leben und aus welchem Grund Kinder die Welt verlassen müssen, befinden sich die Eltern und Angehörigen in tiefer Trauer. Der Umgang mit dem Tod ist für viele Menschen ein Tabu-Thema. Ist man direkt betroffen, fällt es schwer, damit offen umzugehen. Nicht jeder Mensch kann über den Verlust sprechen und seine Gefühle thematisieren. Paare trauern oft auf unterschiedliche Weise, sodass es den Betroffenen schwerfallen kann, miteinander zu sprechen. Professionelle Hilfe ist für viele Väter und Mütter von Sternenkindern von entscheidender Bedeutung, um die Trauer durchzustehen und ein Paar zu bleiben. Hebammen als Ansprechpartnerinnen leisten wichtige Unterstützung in der akuten Phase des Verlustes. Da die Trauer über Sternenkinder über viele Jahre anhält, ist es von entscheidender Bedeutung, darüber hinaus einen Raum zu finden, um mit unverarbeiteten Gefühlen und dem Schmerz umzugehen. Ein Verein, der sich auf Sternenkinder-Eltern spezialisiert hat, bietet Hilfe während des Trauerprozesses und hilft den Betroffenen, in den Alltag zurückzufinden.

Kinderhospize – Abschied in familiärer Umgebung

Leben Neugeborene nach der Geburt noch einige Tage bis Wochen, leisten Kinderhospize wertvolle Hilfe bei der Sterbebegleitung. Ein Kinderhospiz bietet Eltern einen Platz, in dem sie ihr Neugeborenes unter professioneller Betreuung in einer familiären Umgebung bis zum Abschied begleiten können. Es hilft, die Last des Alltags nicht zusätzlich auf den Schultern zu spüren. Kleine Kinder, die mit lebensverkürzend wirkenden genetischen Defekten und Fehlbildungen geboren wurden, benötigen zudem häufig intensive Pflege, die sie nur in einem Krankenhaus oder einem Kinderhospiz erhalten können. Das Fachpersonal achtet darauf, dass Geschwister nicht zu kurz kommen und aktiv in den Prozess des Abschiednehmens einbezogen werden. Der Prozess der Begleitung geht über den Tod des Neugeborenen hinaus, sodass jede Familie – inklusive ihrer verbliebenen Kinder – die nötige fachliche Hilfe erfährt.

Hebammen – wichtige Ansprechpartnerinnen

Hebammen betreuen Frauen während der Schwangerschaft und Geburt. Im Verlauf der Schwangerschaft entwickelt sich in vielen Fällen ein tiefes Vertrauensverhältnis. Die werdenden Mütter vertrauen Hebammen ihre Sorgen und Ängste an. Wird bei einer Vorsorgeuntersuchung diagnostiziert, dass das Herz eines Ungeborenen nicht mehr schlägt bzw. es an einer lebensverkürzenden Fehlbildung leidet, sind Hebammen eine der ersten Ansprechpartnerinnen. Sie unterstützen die von ihnen betreuten Patientinnen dabei, die schwierige Entscheidung zu treffen, wann das Kind bzw. die Kinder auf die Welt kommen sollen. In der Regel haben die betroffenen Frauen die Möglichkeit, eine Geburt umgehend einleiten zu lassen oder den natürlichen Geburtsvorgang abzuwarten. Sind Hebammen gleichzeitig Beleghebammen im Krankenhaus, können sie ihre Patientinnen während der stillen Geburt begleiten. Krankenversicherten schwangeren Frauen mit Sternenkindern steht eine umfassende Betreuung durch ihre Hebammen zu – unabhängig vom Zeitpunkt, an dem das Kind bzw. die Kinder versterben.

Geschenke als Erinnerungen für Sternenkinder-Eltern

Wertvolle Ansprechpartner, die Betroffenen in der Trauer helfen, sind Mitglieder von Vereinen. Jeder Verein setzt sich unterschiedliche Schwerpunkte. Kreative Menschen, die gerne nähen, häkeln, stricken und basteln, engagieren sich ehrenamtlich in einem Verein, der Eltern von Sternenkindern und Frühchen mit kleinen, selbstgenähten Kleidungsstücken wie Bodys, Hosen, Mützchen und Inkubatordecken versorgt. Liebevoll designte Kuscheltiere mit dem Namen und Geburtsdatum des Kindes sollen Eltern von Sternenkindern beim Abschiednehmen trösten. Es kann in der Trauer auch helfen, einen Gegenstand, mit dem das Kind in Kontakt war, zum Ansehen und Berühren zu haben. Als Mitglied in einem Verein bzw. einer Stiftung haben Fotografen es sich zur Aufgabe gemacht, Sternenkinder ehrenamtlich zu fotografieren. Die dabei entstehenden Porträtaufnahmen, Fotos kleiner Details wie Händchen und Füßchen sowie Familienbilder sind für Eltern eine wichtige Erinnerung an ihr Kind. Neben dem Anfertigen von Bildern gibt es die Möglichkeit, Kontakt mit einem Verein aufzunehmen, der kostenlos 3-D-Abdrücke der Händchen und Füßchen nimmt.

Ehrenamtliche helfen in einem Verein

Wer Hilfe sucht, um Abschied zu nehmen, findet Ansprechpartner in einem Verein, der sich auf die Unterstützung von Sternenkinder-Familien spezialisiert hat. Sie bieten akute Hilfe in Notfallsituationen und betreuen Mütter, Väter und Angehörige über den gesamten Trauerprozess. In Gesprächsrunden treffen die Eltern auf Menschen, die das gleiche Schicksal teilen und ebenfalls Kinder verloren haben. Von großem Vorteil ist es, wenn der Verein Aktivitäten für Geschwisterkinder anbietet, die Kleinkindern und Jugendlichen helfen, ihre Gefühle auszudrücken, oder Freizeiten organisieren, in denen sie einfach unbeschwert sein können. Geschwister haben ebenso wie Väter und Mütter Gesprächsbedarf und müssen einen Raum finden, um auf ihre Weise Abschied zu nehmen. In regelmäßigen Intervallen stattfindende Gedenkgottesdienste, an denen Eltern und Angehörige der Sternenkinder teilnehmen, spenden Betroffenen Trost und schenken Geborgenheit in der Gemeinschaft.

Gemeinsam Abschied vom Kind nehmen und trauern

Es ist von essenzieller Wichtigkeit, dass sich betroffene Familien darüber im Klaren sind, dass sie in der schwierigen Situation nicht alleine sind und Hilfe in Anspruch nehmen können. Rituale und liebevolle Gesten während der Zeit, die sie mit ihrem Neugeborenen verbringen dürfen, können es Vätern und Müttern leichter machen, Abschied zu nehmen. Bleibende Erinnerungen wie Bilder und individuell gestaltete Kuscheltiere können in der Zeit der Trauer Trost spenden. Hinzu kommt der Umgang mit engagierten, fachlich geschulten Menschen, die ein offenes Ohr haben. Sie können in Situationen helfen, in denen Angehörige und Freunde überfordert sind. Nimmt die Trauer überhand und verfallen Betroffene in eine Depression, ist eine Therapie durch einen Psychologen wichtig, um das Geschehene zu verarbeiten.